Testen

Die fleissigen Leserinnen haben sich bereits gewundert, weshalb wir hier nicht über Testresultate und davon abgeleiteten Szenarien sprechen. Es gibt dafür eine einfache Erklärung. Unsere Redaktion ist zu limitiert um die komplexen Testergebnisse sinnvoll auszuwerten. Zudem haben wir einige Vorbehalte gegenüber den Daten, welche wir anbei erläutern.

Mehrere Fälle haben es bereits aufgezeigt, dass Fehler passieren. Glauben Sie uns, wir sind absolut begeistert von Fehlern, denn dies bedeutet, dass gearbeitet wird. Leider wurden wir im Zuge dieser Pandemie auf zahlreichen Twitterkanälen und sonstigen Plattformen wiederholt Zeugen von grosser Intoleranz und Besserwisserei. Ein wunderbares Phänomen welches wir beobachten durften, war, dass genau die Exponentinnen, welche das Bashing befeuert haben, ihre eigenen «fälschlichen-» Tweets rückwirkend löschen. Dies ist natürlich äusserst bequem. Es sind dann wahrscheinlich genau diejenigen Exponentinnen, welche sich in einem Vorstellungsgespräch eine fehlertolerante Arbeitsumgebung wünschen.
Für die Zukunft: Auch Sie sind nicht unfehlbar, auch Sie machen Fehler, seien Sie tolerant und vergessen Sie nie, es ist immer einfacher gesagt als getan. Wenn Sie also alles kritisieren und besser wissen, dann bitte machen Sie es besser.

Zurück zum Thema: Es hat sich gezeigt, dass Fehler bereits bei einfacher Auszählung von Sterbefällen passieren. Oder ein Vergleich mit der Auszählung aus aktuellem Anlass von Stimmen in einem Wahlkampf. Das Auszählen von Sterbefällen sollte doch höchst trivial sein, da es sich um ein binäres Problem handelt, also lebend oder tot. Bereits bei einem solch trivialen Problem passieren Fehler und das ist normal. Jetzt stellen Sie sich vor, wie viele Fehler bei einem komplexen PCR-Test passieren können, denn je komplexer ein System, desto fehleranfällig ist dieses auch. Da das Sammeln dieser Daten fehleranfälliger und abhängig von der Anzahl durchgeführter Tests ist, befassen wir uns nicht ausgiebig mit diesen Daten. Falls Sie einen verlässlichen Trend haben möchten, verfolgen Sie am besten die covidbedingten Hospitalisationen (nicht nur IPS). Es hat sich gezeigt, dass diese simultan mit den Fallzahlen ansteigen und verzögert sinken. Sobald sich die Fallzahlen wieder auf tiefem Niveau befinden, macht es durchaus Sinn, sich auf die Testergebnisse zu verlassen.

Zum Schluss noch dies: Entgegen der weitverbreiteten Meinung, Tests sind nicht gratis, die Auswertung davon ist nicht gratis und die Darstellung dieser Ergebnisse ist ebenso nicht gratis. Jemand muss dafür arbeiten oder bezahlen auch wenn diese Aufwände mit Steuergeldern bezahlt werden. Das ist kein Aufruf sich nicht testen zu lassen, doch bitte bleiben Sie bei Vernunft und bester Gesundheit.

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