Eine Hommage an die Natur-Wissenschaften

Sind die Naturwissenschaften ein Opfer des eigenen Erfolges?
Wir betrachten in diesem Beitrag die steigende Lebenserwartung der Menschheit während den letzten hundert Jahren. Wenn wir die Grafik unten betrachten, erkennen wir, dass die Lebenserwartung kontinuierlich gestiegen ist. Während den letzten fünf bis zehn Jahren erkennen wir jedoch ein Plateau bei einer Lebenserwartung von ca. 84 – 85 Jahren. Bevor wir über die Gründe der Stagnation sprechen, möchten wir zuerst einen Blick zurückwerfen, in eine Zeit in welcher die Lebenserwartung bei ca. 30 Jahren lag.

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Die Lebenserwartung in Europa um 1800 betrug ungefähr 32 Jahre. Unter anderem durch das steigende Angebot an Kalorien ist die Lebenserwartung gestiegen. Der Wendepunkt kam dann in den 1990 Jahren, erstmals standen zu viele Kalorien zur Verfügung. Für zahlreiche Leute waren mehr Kalorien nicht mehr gesundheitsfördernd, sondern gesundheitshemmend. Die Wissenschaft hat aufgezeigt, dass Kalorien nicht die einzigen essentiellen Bestandteile der Nahrung sind. Es begann das Zeitalter des «Functional Food». Die Nahrungsmittelindustrie versorgt uns seither nicht mehr nur mit Kalorien, sondern auch mit Mineralstoffen, Vitaminen und Vielem mehr. Aufgrund der Wissenschaft wurde festgestellt, welche Nährstoffe benötigt werden um ein gesundes und langes Leben zu führen. Dieser Beitrag beschreibt passend die Abhängigkeit des Immunsystems auf die Nährstoffzufuhr bei uns Menschen.

Weltweite Häufigkeit der Todesursachen im Jahre 2017. Quelle: our world in data

Wir können unschwer erkennen, dass Fettleibigkeit auf Platz 5 rangiert, wobei ein hoher Blutdruck auf Platz 1 steht. Es darf dabei nicht vergessen werden, dass Fettleibigkeit auch zu erhöhtem Blutdruck führt oder die neue Apple Watch in Zukunft vielleicht vor anstehenden Herzinfarkten warnt. Auf Platz zwei der Risikofaktoren ist das Rauchen, seit 2005 fallen aber auch diese Todesraten. Die Verbesserung basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, welche aufzeigten, dass Rauchen schädlich ist.

In den Vereinigten Staaten von Amerika wurde das Cancer Moonshot Funding Projekt gestartet. Dieses Projekt hat zum Ziel, die Sterberaten von Krebspatienten durch wissenschaftliche Erkenntnisse zu reduzieren. Auch hier erkennen wir einen bemerkenswerten Fortschritt, dank der Wissenschaft.

Sterberate aufgrund von Krebserkrankungen der letzten 30 Jahren von auserwählten Ländern. Quelle: our world in data

Und nun, um den Kreis zu schliessen, die Sterberaten durch das Humane Immundefizienz-Virus (HIV). Auch hier hat die Wissenschaft durch die Entwicklung zahlreicher Medikamente und Erkenntnisse die Todesrate signifikant gesenkt. Unglücklicherweise können sich nicht alle Länder die teure Behandlung leisten, daher ist die Sterberate an HIV/AIDS der Welt noch etwas erhöht.

Sterberaten durch HIV während den vergangenen 30 Jahren von auserwählten Ländern und der Welt. Quelle: our world in data.

Dank der Wissenschaft werden wir immer älter und jede Generation hat ein anderes Ranking der Todesursachen. Was wir aber auch beachten sollten, ist, dass es trotz wissenschaftlicher Erkenntnisse immer einen Grund geben wird, an dem wir sterben und im Moment trägt das SARS-CoV-2 seinen Beitrag dazu bei. Oder mit anderen Worten, würden wir dank der Wissenschaft nicht so alt werden, würden wir jetzt nicht an der COVID-19 Pandemie leiden. Wir sind der Überzeugung, dass auch hier die Wissenschaft Abhilfe schaffen wird, nur was kommt danach? Es wird immer ein Ranking der Todesursachen geben, auch wenn es dann hausgemachte Gründe sind, wie z.B. Fettleibigkeit. Aus diesem Grund sollte sich die Gesellschaft damit abfinden, dass das Leben endlich ist und sich ein Plateau in der Lebenserwartung ausbilden wird – memento mori.

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